Die Mehrzahl der Stürze mit ernsthaften Verletzungen passiert Senioren zuhause in den eigenen vier Wänden. Aber auch außer Haus lassen sich mit einigen Vorsichtsmaßnahmen Stürze und gefährliche Situationen deutlich reduzieren. Die wichtigsten Tipps zur Sturzprophylaxe draußen:
Sturzprophylaxe Maßnahmen unterwegs
- Schuhe: Tragen Sie geeignetes Schuhwerk! Stabiler Halt und eine rutschfeste Sohle sind ein absolutes Muss. Keine hohen Absätze! Achten Sie in der kalten Jahreszeit besonders auf Glätte, aber auch auf losen Streusplit. Bei Straßenglätte sollten nur absolut notwendige Wege außer Haus erledigt werden, tragen Sie außerdem Schuhe mit besonders rutschfester Profilsohle. Verwenden Sie eventuell Schuhspikes (Eis-Spikes, Eiskrallen) oder andere Anti-Rutsch-Hilfen.
- Vorausschauen: Bewegen Sie sich vorausschauend! Viele ältere Menschen neigen dazu, beim Gehen stark nach unten zu sehen. Herannahende Hindernisse und Gefahren werden so oft erst sehr spät wahrgenommen und die Sturzgefahr steigt.
- Gehstock und Rollator benutzen: Bereits die Verwendung eines einfachen, passenden Gehstocks kann viel für Ihre Sicherheit bringen. Rollatoren bringen neue Mobilität und Sicherheit für Personen, deren Gang bereits unsicher ist. Mit ärztlicher Verschreibung werden einfache Gehhilfen von den Krankenkassen bezahlt. Im Handel sind Rollatoren und verschiedene andere Gehhilfen in vielen Ausführungen auch ohne Rezept erhältlich. Versandhändler und Online-Shops sind häufig deutlich günstiger als Ladengeschäfte.
- Standardsituationen des Alltags trainieren: Viele Situationen des Alltags, in denen ein erhöhtes Sturzrisiko besteht, können ganz gezielt geübt und dadurch entschärft werden. Besonders anzuraten ist ein Training für Rollatoren und den Umgang mit Gehhilfen, wenn hier Unsicherheiten bestehen. Anleitung dazu kann man sich aus entsprechenden Fachbüchern mit konkreten Übungsanleitungen holen oder man nimmt an einem Gruppentraining teil. Derartige Übungsstunden für den Umgang mit Rollatoren und Gehhilfen bieten viele Gesundheits- und Vorsorgeeinrichtungen an. Auch an Volkshochschulen wird der Umgang mit solchen Hilfmitteln für sturzgefährdete Personen unterrichtet und in entsprechenden Kursen vermittelt.
Neben diesen Maßnahmen zur Sturzprophylaxe draußen spielen die Förderung und Erhaltung der körperlichen Kraft und der Beweglichkeit eine große Rolle für die Erhaltung Ihrer Mobilität und Selbständigkeit:
Sturzprophylaxe Übungen
Durch einfache Körperübungen wird zweierlei erreicht: Zum einen verbessert Training die Koordination und Beweglichkeit, die Schulung des Gleichgewichts verringert die Gefahr überhaupt zu stürzen. Zum anderen sind Sturzfolgen meist deutlich weniger gravierend, wenn regelmäßig einfache Gymnastikübungen durchgeführt werden. Häufigkeit und Schwere von Verletzungen durch Stürze lassen sich durch regelmäßige Übungen für Kraft und Gleichgewicht reduzieren.
Mit unserer Checkliste Sturzrisiko können Sie die Sturzgefahr konkret einschätzen.
Fazit
Auch im Freien reduziert die Beherzigung einiger einfacher Vorsichtsmaßnahmen das Risiko eines Sturzes erheblich. Mit einfachen Mitteln kann die Sicherheit unterwegs erhöht werden. Neben der Verwendung von Hilfsmitteln wie Rollatoren, Gehstöcken oder anderen Gehhilfen kann das gezielte Üben häufiger Situationen des Alltags die Sicherheit deutlich erhöhen und die Mobilität auch in anspruchsvollen Situationen erhalten.