Etwa 40% aller Personen über 65 stürzen pro Jahr mindestens einmal. Durch die abnehmende Beweglichkeit im Alter und die nachlassende Festigkeit der Knochen stellen Stürze die Hauptursache für schwere Verletzungen bei Senioren dar. Besonders wichtig ist daher die gezielte Vermeidung von Stürzen und die Vorbeugung. Wir stellen Ihnen daher eine einfache Checkliste Sturzrisiko und Sturzgefahr zur Verfügung.
Diese einfache Checkliste hilft Ihnen bei der konkreten Einschätzung Ihres Sturzrisikos:
Checkliste Sturzrisiko
- Medikamente: Nehmen Sie Medikamente ein, die zu Schwindel führen und das Sturzrisiko erhöhen können? Lesen Sie den Beipacktext, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker nach solchen Nebenwirkungen. Beachten Sie auch eine mögliche Dosisabhängigkeit für das Auftreten von Schwindelgefühl. Auch Wechselwirkungen verschiedener Medikamente können Ihr Gleichgewicht stören.
- Gleichgewicht: Können Sie die Füße hintereinander auf eine Linie stellen und das Gleichgewicht wenigstens 10 Sekunden halten ohne sich irgendwo abzustützen?
- Sehkraft: Sehen Sie auf einem Auge deutlich schlechter als auf dem anderen?
- Körperkraft und Beweglichkeit: Können Sie innerhalb von 30 Sekunden wenigstens 5 mal von einem Stuhl ohne Zuhilfenahme der Arme aufstehen?
- Gehhilfen: Fühlen Sie sich wesentlich sicherer, wenn Sie beim Gehen eine Gehhilfe, z.B. einen Gehstock, Rollator oder Gehwagen benutzten oder sich an einem Geländer festhalten?
- Halt suchen: Benutzen Sie beim Gehen jede Möglichkeit, die sich Ihnen bietet, um sich festzuhalten?
- Gedächtnis- und Aufmerksamkeitsstörungen: Leiden Sie an Gedächtnis- oder Aufmerksamkeitsstörungen? Diese Probleme gehen im Alter häufig mit einer Neigung zu Schwindelgefühlen und einer erhöhten Sturzgefahr einher.
- Konzentration: Müssen Sie sich beim Gehen bewußt konzentrieren? Zur Erklärung: Ein sicherer Gang erfolgt automatisch, erst bei bereits vorhandenen Problemen erfordert das Gehen Ihre bewußte Aufmerksamkeit.
Wenn Sie eine oder mehrere dieser Fragen mit „Ja“ beantwortet haben, deutet das auf ein erhöhtes Sturzrisiko hin. Besprechen Sie die mögliche Sturzgefahr bitte mit Ihrem Arzt. Möglicherweise sollten Sie bereits dringend etwas gegen die erhöhte Sturzanfälligkeit unternehmen und die Sturzgefahr reduzieren.
Fazit
Es lassen sich zahlreiche Maßnahmen treffen, um Stürzen vorzubeugen und eine größtmögliche Mobilität und Unabhängigkeit im Alter zu erhalten. Mit einfachen Mitteln kann bereits viel gegen das erhöhte Sturzrisiko getan werden.
Die Verwendung einer geeigneten Gehhilfe, die Montage eines zusätzlichen Handlaufs, ein einfaches altersgerechtes Übungsprogramm zur Erhaltung der Fitness und der Beweglichkeit, eine rechtzeitige Augenuntersuchung: All das sind Beiträge für ein Älterwerden mit Erhaltung der Lebensqualität und der Unabhängigkeit.